„Gönn Dir“ Freundschaft

Die Renaissance des Wortes Gönnen ist im vollen Gange. Eigentlich ein recht angestaubtes Wort, hat es in den Jugendsprech, meinem Freundeskreis und nicht zuletzt dem Marketingsprech großer Firmen Einzug erhalten.

Erstmalig gehört habe ich die Aufforderung:“Gönn Dir“ als Zuspruch sich ein kühles Blondes schmecken zu lassen. Zunächst etwas irritiert gewann dieser Ausspruch allerdings mein  Interesse.

Nach anfänglich zähen Versuchen diese zwei Wörter in jedem möglichen Moment anzubringen, haben sie sich mittlerweile uneingeschränkt durchgesetzt und sind feste Bestandteile der zwischenmenschlichen Kommunikation in meinem Freundeskreis geworden.

„Gönn Dir dies, gönn Dir das“, Das Jahr der Gönnung und so weiter.

Es ist  nicht mehr ausschließlich in der Rohform gebräuchlich, sondern universell einsetzbar und macht den Einsatz dadurch umso schräger.

Doch was ist an dieser Wortkreation derart spannend, dass es Endzwanziger und Anfangdreißiger so fasziniert? Ich möchte dem Ursprung des Wortes, welches meine persönliche Kommunikation im Sturmflug erobert hat,  daher etwas näher kommen.

Woher stammt das Wort „gönnen“ genau und  welche explizite Bedeutung trägt es in sich?

Der Duden gibt folgende Bedeutungen zu Wort gönnen an:

  1. Glück und Erfolg eines andern ohne Neid sehen, jemandem etwas neidlos zugestehen
  2. jemandem, sich zuteilwerden, zukommen lassen; jemandem etwas gewähren

Als Synonyme werden folgende Worte angeben:

  • bewilligen, einräumen, gewähren, zubilligen, zugestehen; (gehoben) vergönnen
  • sich erlauben, sich gewähren; (gehoben) sich gestatten, sich vergönnen; (umgangssprachlich) sich die Freiheit nehmen, sich herausnehmen, sich leisten; (umgangssprachlich scherzhaft) sich genehmigen

Im übertragenem Sinne heißt gönnen für mich Freund zu sein. Jemandem etwas neidlos zugestehen, das Glück und den Erfolg eines anderen ohne Neid sehen zu können. Sich mit ihm freuen und mit ihm zu genießen. Das ist gönnen und das ist Freundschaft und somit auch die Antwort auf die Frage warum mir / uns das Wort so sympathisch ist: Wir leben Freundschaft und gönnen einander – und haben endlich den passenden Begriff dafür:)

Das gönnen sich die Menschen bei Instagram und was gönnt Ihr Euch so?

2 Antworten auf „„Gönn Dir“ Freundschaft“

  1. Eine Frage habe ich: Erwähnst Du den Auszug aus dem Duden und praktisch alles Rund um den Ausdruck „Gönn‘ dir“ aus SEO Gründen oder einfach nur so, weil es passte oder weil deiner Meinung nach zu wenig Text da stand?

    Ich persönlich habe das Jahr der Gönnung nun hinter mir und über mich wieder in Enthaltsamkeit.

    Aber stark, dass Du dir endlich ein Blog gegönnt hast. =D

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