Über den inneren Kritiker und sich selbst ein guter Freund zu sein

Jeden Tag verbringen wir die meiste Zeit mit uns selbst. Alle Emotionen (ob positiv oder negativ), alle Eindrücke und Erfahrungen verarbeiten wir zunächst mit und in uns selbst. Der Frage nachgehend, welchen Mechanismen dabei greifen, bin ich auf den sogenannten Inneren Kritiker gestoßen, der mich nachhaltig beschäftigt.

Der innere Kritiker

Ganz vereinfacht gesprochen ist der innere Kritiker unsere Selbstreflektion oder auch die innere Stimme, mit der wir zu uns sprechen. Sie wird zumeist dann für uns hörbar, wenn wir mit einer Verhaltensweise unsererseits nicht zufrieden sind. Bei einigen Menschen meldet sich der innere Kritiker aber auch in Situationen mit den man zufrieden ist und lobt.

Typische Sätze des inneren Kritikers lauten bei Lob…

…schau an, lag ich also richtig, das hast Du gut gemacht!

Bei Tadel klingt es eher nach…

… das ist ja mal wieder typisch, dass Du das vergessen hast -Du Armleuchter!

Letztlich ist diese Erkenntnis, dass man zu sich selbst spricht nicht wirklich neu. Über eine bewusste Steuerung beziehungsweise ein Training des inneren Kritikers, habe ich mir bisher aber keine Gedanken gemacht.

Doch genau hier wird es meiner Ansicht nach spannend.  Für all diejenigen, die einen gut trainierten, lobenden inneren Kritiker besitzen, sind meine Gedanken sicherlich weniger hilfreich:(

Überprüfung des inneren Kritikers

Bei vielen Menschen ist die Prägung des inneren Kritikers sehr kritisch sich selbst gegenüber. Hier gilt es zu überprüfen, wie der innere Kritiker – also man selbst – mit sich redet. Dabei spielt der Ton die Musik. Reflektiert man sich selbst sachlich und nüchtern, vielleicht sogar aufmunternd oder neigt man dazu, sich selbst sehr harsch, unfreundlich und vernichtend zu kritisieren?

Behandle Dich selbst wie einen guten Freund

Sehr hilfreich bei dieser Analyse ist, sich vorzustellen, dass der eigene innere Kritiker (also man selbst) zu einem guten Freund oder einer guten Freundin spricht. Dabei kann man überprüfen, ob man so wie man mit sich selbst spricht, auch mit seinem besten Freund(-in) sprechen würde, insbesondere wenn man ihn/sie kritisiert.

Ist die Ansprache freundlich und sachlich, ist der innere Kritiker gut ausgebildet. Sollte dieses nicht der Fall sein, kann man sich über diese Prüfung selbst dazu erziehen, mit sich selber besser umzugehen, denn wem sollte man ein besserer Freund sein als der Person mit der man ständig zusammen ist – man selbst:)

Dieser einfache Gedanke hat mir geholfen meinen inneren Kritiker zu überprüfen und hilft mir ihn ab sofort zu trainieren.

Wie sieht es mit Eurem inneren Kritiker aus? Trainiert oder untrainiert?

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